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4000

Film:

Photo-Slideshow:

 

Dürrenhorn.1

 

Dürrenhorn 4035 m ü.M.

Bergtour

18/19.07.2016

Beteiligte: Stefano und Miky Corvisiero

Bergführer: Massimo Medina

Start: Gasenried 1659 m ü.M.

Berghütte: Bordierhütte 2886 m ü.M.

Gipfel: Dürrenhorn 4035 m ü.M.

Google-Map

 

Als wir am Montag Morgen das Haus verließen, hatten wir in unserem Rucksack auch das Programm, den Nadelgrat zu besteigen, mit all unseren anderen wichtigen Utensilien mit eingepackt.

Mit unserem Bergführer und guten Freund, Massimo Medina, im Rücksitz fuhren wir, wie immer vom Lago Maggiore über den Simplonpass über Brig und Visp nach St.Niklaus, wo wir dann bis Gasenried durch enge Straßen hinauf brausten. Wir stellten unseren Karren auf einen kleinen Privatparkplatz ab, wo ich 100m weiter per Fuß das Haus der Besitzer aufsuchen mußte, um dafür zu bezahlen. Was ich aber bis heute noch nicht kapiere, wie die Eigentümer diesen Parkplatz kontrollieren, denn als die Dame, die mir für den Stellplatz 2 SFr. abnahm, gar nicht wissen wollte, welchen PKW wir hatten. Nach meiner Nachfrage, ob ich etwas ins Auto legen sollte, das zu erkennen gab, daß wir bereits bezahlt hatten, wurde von ihr schlicht einfach verneint. Sie bedankte sich und schloß die Tür. OK?!..

Naja es ist ja auch egal, wir hatten ein wichtiges Ziel vor uns und desshalb verschwendete ich, um unser Fuhrwerk, schnell keine Gedanken mehr.

Mit einem Sandwich gestärkt, eingecremt und mit voller Montur gings mit unserer heutigen Hüttenbesteigung in sehr sommerlichen Temperaturen los. Wir watschelten hinter Max hinterher. Da wir diese Berghütte zum ersten mal bestiegen, war es für uns Neuland und somit viel spannender und aufregender als die, die wir schon desöfteren bestiegen hatten. Vom Parkplatz bzw. von dem Ort Gasenried hatten wir schon eine atemberaubende Aussicht auf unser Ziel, dem Nadelgrad. Auch auf der gegenüberliegenden Seite erhöht sich majestätisch das Weisshorn, mit seinem "kleinen Nachbarn", das Bishorn 4153 m ü.M., das wir bereits in der Vorwoche erfolgreich besteigen konnten.

Dem Schild "Bordierhütte" folgend wanderten wir durch einen sehr verträumten Lärchenwald, immer steiler hinauf bis zu einem Sturzbach, den wir weiter oben über einer Holzbrücke überquerten. Von dort hatten wir einen herrlichen Blick auf den Riedgletscher und die 4 Gipfel des Nadelgrats: Dürrenhorn, Hohberghorn, Stecknadelhorn und Nadelhorn. Wir maschierten über saftige Wiesen, die sich die Bergschafe sichtlich schmecken ließen und sich durch nichts, auch nicht durch vorbeitrampelnden Wanderern wie wir es waren, stören ließen. Die, in den letzten Jahrzehnten, zurückgeschmolzene Zunge des Riedgletschers, hinterließ, von mir so gesehen, eine Wanne von Geröll. Der Pfad führte über die rechte Seite der Wannenwand, der s.g. Moräne, hinauf bis wir zum Ende des Tales kamen, wo der Gletscher steil herunter wächst. Nun mußten wir den oberen Teil der Gletscherzunge, mit einigen bereits entstandenen kleinen Schmelzwasserbächen, überschreiten, um auf die gegenübeliegende Seite des Tales zu gelangen. Man findet schnell hinüber, da einige Markierungen durch orang-farbene Eisengestänge angebracht wurden. Bevor wir die Hütte erreichen konnten, mußten wir noch an fixierten Eisenleiter hinaufsteigen, noch einige Höhenmeter auf dem Pfad mit montierten Seilen zum Einhalten, überwinden. Nach 1200 hm und insgesamt 3,5 Stunden, inclusiv Essens- u. kleinere Film-pausen, hatten wir unser Ziel für diesen Tag erreicht.

Wir hatten noch nicht mal unsere Rucksäcke abgelegt, kam schon der junge Kellner von der Hütte herausgelaufen, und fragte uns, ob wir vielleicht etwas zu trinken wollten? Bei unseren Mordsdurst, aber sowas von... 

Nach einer großen Radler, viel mein Mann auf der Wiese, hinter der Hütte, in einen Dornröschen-Schlaf und Max und ich bezogen derweilen unser Schlafgemach. Den Rucksack liesen wir aber im Erdgeschoß im Trockenraum, da es in den Bettenlagern an Platz sehr mangelte. Um 18 Uhr holte ich Stefano wieder in die Realität zurück, denn das Abendessen wurde bereits aufgetischt. Linsen-Gemüsesuppe mit Brot als Vorspeise, danach schmackhafter Hirsch-Hackbraten dazu Reis und zum Nachtisch, eingelegte Früchte mit Sahne. Nach diesem kulinarischen Highlight, gings für uns sofort ins Bett, denn wir mußten früh raus. Schon um 1.45 Uhr weckte ich meine Jungs, und erlöste somit diejenigen, die weiterschlafen durften, denn die Holzsägen sind im Aufbruch.

Viel ging um diese Zeit zum Frühstück noch nicht in unsere Mägen, doch zwang ich mich, mir eine Scheibe Brot bestrichen mit Butter und Marmelade und dazu eine Tasse gutgezuckerten Tee, hinunterzuwürgen, ich wußte, ich würde diese Kohlenhydrate für den kommenden Tag gut brauchen. Überraschenderweise waren viele Bergsteiger mit uns am Start, auch wenn nicht alle die gleichen Ziele verfolgten. 

Im Schein des Vollmondes und im Licht unserer Stirnlampen hatschten wir hinter Max auf Stein-Geröll, Moränen und Firn hinterher, bis wir uns auf dem Gletscher befanden. Von dort gings dann mit Steigeisen und am Seil verbunden weiter hoch und anschließend den großen, noch geschlossenen Riedgletscher quer hinüber, bis wir am Fuße des rechten Couloirs des Dürrenhorn angelangten. Im Dämmerlicht und mit 2 Eispickel bewaffnet, stiegen wir die ersten Schritte auf dem gut gefrorenen Schneefirn hinauf. Anfangs schmerzten die Unterschenkel, diese 45 º ohne Stufeneinschnitte zu besteigen, und dabei das gemeinschaftliche Tempo beizubehalten. Nach ungefähr 50 hm wurde es für mich immer besser, nur Stefano hatte seine Schwierigkeiten. Nur mit großer Mühe, mit vielen kleineren Pausen und sogar mit Überredung, nicht auf zu geben, konnte auch er die ca. 400 hm bis zum Sattel, genannt Selle, überwinden. Zu meiner Freude, waren wir danach mit viel Kletterei beschäftigt und standen schließlich um 8.15 am Gipfelkreuz. Nach gefühlten 2 Minuten, gings schon wieder weiter, denn wir hatten ja schließlich noch ein paar Gipfel vor uns, dachte ich bis dorthin noch. Da ich das Schlußlicht beim Aufstieg war, bin ich jetzt beim Abstieg das Alphatier unserer Seilschaft. Ich kletterte schön gemächlich auf der anderen Seite des Grates ab, immer der erkennbaren Spur hinterher. Mußte aber aufgrund Rebellierung meines Mannes, weil ich seiner Meinung, zu schnell war, immer wieder stehen bleiben. Irgendwie fand er an diesem Tag nicht so richtig in sein bzw. in unseren Rhythmus hinein. Als wir schließlich um 10 Uhr am Dürrenjoch ankamen, konnten wir den linken Couloir (bei Frontansicht) hinuntersehen. Stefano bemerkte dort angebrachte Hacken und Eisenschirme zur Seilbefestigen, und da kam Sie schon seine alles entscheidende Frage: Ist es möglich hier vom Nadelgrat wieder abzusteigen? Ich dachte nur, dass das nur so, wie ich von ihm schon gewohnt bin, eine nichtsaussagende Frage war, und stärkte mich noch schnell mit einem Energiedrunk, um mich auf die nächste Etappe vorzubereiten. Max bejate seine Frage, darauf antwortete Stefano, wir sollten uns doch am Besten hier zum Gletscher wieder abseilen, da "wir" ja heute nicht so schnell waren. Ach so, "wir"! So so..

Naja ich bemerkte schnell, dass das nichts mit der Zeit zu tun hat, sondern dass er eigentlich total fertig und müde war. Bevor wir hier noch riskieren, den Heli rufen und einige tausende SFr. bezahlen zu müssen, war die Entscheidung nicht schwierig. Schwierig war eher für mich, dem Nadelgrat den Rücken kehren zu müssen, da ich körperlich wie geistig in einer super Verfassung war. Aber es half alles nichts, die Gesundheit geht vor und schnell befanden wir uns schon beim Abseilen. Bis zur Hälfte des Couloirs konnten wir uns einigermaßen schnell abseilen, doch waren die Hacken sehr schlecht erkennbar, dann ab der 2. Hälfte, konnten wir keine Abseilschirme mehr finden, deshalb wechselten wir über zum Schnee um dort rückwärts abzusteigen. Aufgrund der Hitze wurde der Firn sehr aufgelockert und rutschig, auch bestand eine große Gefahr, vom Steinschlag getroffen zu werden. Max befahl mir, so schnell wie möglich abzuklettern, was trotz großer Anstrengung und Hitze gut gelang. Am Fuße angelangt, mußten wir noch über eine kleinere offene Gletscherspalte springen, danach gings dann wieder über den großen Riedgletscher und den gleichen Weg zurück zur Bordierhütte.

Trotz allem hatten wir einen 4000er bestiegen, und dass wurde mit einem Bier gefeiert, das wir uns zusammen mit einem guten Rösti, bei unserem langjährigen Freund, Enrico in seinem Restaurant Ganterwald kurz vor dem Simplonpass, genehmigten. 

(Bitte entschuldigt meine Rechtschreibfehler und fehlerhaften Kommasetzungen, nun lebe ich schon seit 18 Jahren in Italien, und verlerne leider immer mehr meine Muttersprache, sorry!!) 

 

English - Version:

Dürrenhorn 4035 m ü.M.

Climb

18/19.07.2016

Participant: Stefano und Miky Corvisiero

Mountain Guide: Massimo Medina

Start: Gasenried 1659 m ü.M.

Hut: Bordierhütte 2886 m ü.M.

Summit: Dürrenhorn 4035 m ü.M.

Google-Map

As we left the house on Monday morning, we had in our backpacks, with all our other necessary items also  the program packed, to climb the Nadelgrat.

With our mountain guide and good friend, Massimo Medina, in the back seat, we drove, as always from Lake Maggiore over the Simplon Pass, through Brig and Visp, to St.Niklaus, where we roared up to Gasenried through narrow streets. We put our car on a small private parkinlot. I had to visit the owner's house, which was 100m away, to pay for the spot. But what I still not get, how the owners should check this parking place, because the lady which I gave the 2 SFr., did not want to know which car we had. According to my question, if I should put something into the car to recognize that we had already paid for, was simply just denied by her. She thanked me and closed the door. OK?!..

Well, it did´t matter anyway, we had an important goal in front of us and, therefore, I quickly didn´t worry about our wagon anymore.

Strengthened with a sandwich, moisturised with suncream and prepared with in our full gear, we starte in very summery temperatures our hut ascents. We waddled behind Max. As we climbed this mountain hut for the first time, everything was new for us and so much more exciting, as the ones we had already climbed several times. From the car park or from the little village Gasenried we had already a breathtaking view of our Target, the Nadelgrat. Also on the opposite side increases the majestic Weisshorn, with his "small neighbor", the Bishorn 4153 m a.s.l., which we were able to climb successfully in the previous week.

The sign "Bordierhütte" following, we hiked through a very sleepy larch forest, and always steeply up to a torrent, which we crossed later on a wooden bridge. From there we had a magnificent view of the Ried-Glacier and the 4 summits of Nadelgrat: Dürrenhorn, Hohberghorn, Stecknadelhorn and Nadelhorn. We marched through lush meadows. The path led the right side up of the moraine, which looked to me like a bathtub. We walked to the end of the valley, where the glacier grows steeply down. From there, we had to cross the top of the glacier tongue, with som small meltwater streams, until we reached the other side of the valley. 

Before we could reach the hut, we had to go up on fixed iron ladder, climbed the last vertical meters on that path with fixed ropes. Finally after 1200 verticalmeters and a total of 3.5 hours inclusive some breaks for lunch and to film, we had achieved our goal for that day.

We had not even put our backpacks down, as a young waiter walked out of the hut, and asked us if we might want something to drink? Is this guy joking, absolutely ...

After a large Beer, my husband laid down in the meadow behind the cabin, and fell into a deep sleep. In the meanwhile, Max and I moved into our bedroom. As it was very narrow in those bedrooms, we decided to leave our Backpacks on the ground floor in the drying room. At 6 pm. I pulled Stefano back into reality, because dinner was already served. Lentils soup with bread as a starter, then a tasty Deer-meatloaf served with rice and for dessert, fruit pickles with cream. After that culinary highlight, we went straight to bed, because we had to get up very early. I woke up my boys at 1:45 am, and released those, who stayed in bed sleeping, because the wood saws are on the move. 

 At that time it´s hard to fill our stomachs for breakfast, but I forced myself, I swallowed a slice of bread with butter and jam plus one cup of good-sugared tea, I knew I would need those carbohydrates for the day ahead. Surprisingly, many climbers were on the start, although not all with the same goals.

In the glow of the full moon and the light of our headlamps we hiked behind Max on stone scree, moraines and firn until we were on the glacier. From there we went with crampons and connected with a rope to each other further up. We crossed over the big, still closed Ried-Glacier until we arrived at the foot of the right couloirs of Dürrenhorn. In the dim and armed with 2 ice axes, we climbed the first steps up on the frozen Snowfirn. Initially ached my lower leg by climbing the 45 º without steps. After about 50 verticalmeters it was going always better for me, only Stefano had his difficulties. After a hard struggle, with many smaller breaks and even with my persuasion not to give up, he could reach with us the 400 verticalmeter to the saddle, called Selle. To my joy, we were then busy with a lot of climbing and finally stood at 8.15 at the summit cross. After just a few Minutes on the top, because we still had a few peaks ahead of us, so I still thought that far, we headed on the other side of the rige down. Since I was the tail light on the ascent, on the way down I´m the alpha male of our rope team. Following the trace down, I had to stop quite often, because for my husband I climbed dow to quick. 

Somehow he couldn´t really find that day to his or our rhythm. When we finally arrived at 10 am. the Dürrenjoch, we could look down the left Couloir (in front view) from Dürrenhorn. Stefano noticed there are ironhooks, and there he came to this question: Is it possible to climb back here to the Ried-Glacier? I just thought that he were just curious, in the meanwhile i strengthened my-selfe with an energygel, to be prepared for the next part. Max confermed his question, and so Stefano answered, that we should better climb down to the glacier from here, because he said, "we" were not so fast today. Ha? "we"! So so..

Well, I quickly realized that this has nothing to do with the time, but that he was actually totally exhausted and tired. Before we risk here to have to call the helicopter and to pay some thousands of swiss Francs., the decision was not difficult. Difficult was more for me to have to turn my backs to the Nadelgrat, because I was physically and mentally in a great shape. But nothing helped, health comes first and soon we were already on our way down. The half part of the couloir we could rappel quite fast, but the hooks were very hard to find, At the 2nd half, we did not find any hooks anymore, so we changed over and decended backwards on the snow. Due to the heat, the firn was very slashy and slippery, and also there was huge danger of being strucked by falling rocks. 

Max ordered me, to climb down as quickly as possible, which achieved big effort. Once back at the foot of the Couloir, we had to jump over a smal open crevasse, then we went back over the large Ried-Glacier and back the same way to the Bordierhut.

Well after all we had reached a 4000-m-summit, and that we had to celebrat with a beer, that we had along with tasty swiss hash browns, at our longtime friend Enrico´s Restaurant Ganterwald, which is situated shortly before the Simplon Pass.

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